Am 9.12., 18 Uhr wird das Denkmal für die Familie Mann am Salvatorplatz in München offiziell eröffnet.
Programm
18:00
Begrüßung
Tanja Graf, Leiterin Literaturhaus München
Stadtrat David Süß, in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
Marek Wiechers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München
18:30
Eröffnung des Denkmals, Worte des Künstlers
18:45
Ausklang mit Getränken
Salvatorplatz (open air)
Mehr auf der Seite von Public Art München.
Das Projekt „Straßen Namen Leuchten“ von Albert Coers schafft einen Erinnerungsort im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt München für die Schriftstellerfamilie Mann – für den Nobelpreisträger Thomas Mann, seine Frau Katia und ihre Kinder Klaus, Erika, Golo, Elisabeth Mann Borgese, Michael und Monika Mann – und das in dem Jahr, in dem Thomas Manns 150. Geburtstag gefeiert wird.
Das Kunstwerk besteht aus Schildern von Straßen und Plätzen u. a. in München, Frankfurt, Zürich, Rom, Paris und São Paulo, die nach Mitgliedern der Familie benannt sind, sowie aus Straßenleuchten von Orten, an denen die Manns lebten bzw. im Exil waren, wie Lübeck, Nida, Sanary-sur-Mer, New York, Los Angeles oder Kilchberg.
Diese Elemente reflektieren die Internationalität der Familie, die Lebens- und Wirkungsstätten in Europa, den USA und Südamerika umfasst, und drücken die weltweite literarische Ausstrahlung und Bedeutung der Schriftstellerfamilie aus. Gleichzeitig weckt das Motiv der Leuchte Assoziationen zur literarischen, politischen und gesellschaftlichen Strahlkraft des Lebens und Werks der Familie Mann und verweist auf den Satz „München leuchtete“, mit dem Thomas Mann seine Novelle „Gladius Dei“ beginnt.
Als Standort wurde ein Ort im Herzen der Stadt, direkt am Literaturhaus München gefunden. Mit diesem Projekt soll ein Anker für ihre Biografien in dieser Stadt geschaffen und zugleich die Verantwortung anerkannt werden, die die Stadt München aufgrund des erzwungenen Exils während der nationalsozialistischen Herrschaft trägt.
Sechs Leuchten und Schildern stammen aus München, langjähriger Lebensmittelpunkt der Familie, mit Thomas (Bogenhausen), Elisabeth (Riem), Golo (Freiham), Klaus und Erika Mann (Maxvorstadt). Für Katia Mann wird ein neues Schild erstellt und an einer vorhandenen Leuchte am Platz montiert, was ihren Bezug zu München unterstreicht. Lübeck ist vertreten als Geburtsort von Thomas Mann und Schauplatz von „Buddenbrooks“. Aus Frankfurt a.M. stammen Lampe und Schild vom Klaus-Mann-Platz, Standort eines Denkmals für verfolgte Homosexuelle von Rosemarie Trockel – das somit indirekt Bestandteil des Denkmals in München wird.
Ein Straßenschild kommt aus Paris und verweist auf die besondere Beziehung Thomas Manns zu Frankreich, Rom ist mit der der Via Thomas Mann und der dortigen Leuchte präsent als Aufenthaltsort des jungen Thomas (und Heinrich) Mann.
Für Südamerika steht Leuchte und Schild der Rua Thomas Mann aus São Paulo – Thomas Manns Mutter Julia stammte aus Brasilien. Die Leuchte brachte Albert Coers persönlich mit nach München, ebenso wie die aus Eine Leuchte kommt aus Nida/Nidden, Litauen, wo sie sich vor dem Sommerhaus (heute Museum) befindet, das die Manns in den 1930er Jahren bewohnten. Aus Sanary-sur-Mer, erster Ort der Emigration 1933 , stammt ein historischer Kanelaber mit drei Kugelleuchten, der für die Familie insgesamt steht.
Sie wurde aus New York eine vor dem Hotel Bedford, wo die Manns oft wohnten, nachdem sie in die USA emigrierten. Diese Leuchte wurde in den USA angefertigt und nach München gebracht. sowie das Schild „MANN AVE“ aus New York/New Jersey, das nur den Familiennamen nennt und so für die Familie insgesamt steht.
Auf Los Angeles verweist eine Leuchte, wo Thomas Mann 1942 in Pacific Palisades eine Villa bauen ließ, die er bis zur Rückkehr nach Europa 1952 bewohnte. Nach Fotos wurde die Leuchte in Deutschland als Guss reproduziert.
Eine Leuchte aus Kilchberg in der Schweiz stellt eine Beziehung her zum Wohnort von Thomas und Katia, von Erika und Golo. Nach Erika ist in Zürich eine Straße benannt. Golo Mann wohnte zuletzt in Leverkusen. Dort ist eine Straße nach ihm benannt, die ebenfalls Teil des Denkmals in München ist.
In vielen Fällen wurden die Leuchten und/oder Schilder großzügig von den jeweiligen Städten zur Verfügung gestellt (Frankfurt, Lübeck, Nida, Kilchberg, Sanary, Zürich, Leverkusen).